Carmen

Georges Bizet 

Nationaltheater Brünn

Mädchenchor der Regensburger Domspatzen

Flamenco, Stierkampf, Erotik, Eifersucht und tödliche Leidenschaft unter der gleißenden Sonne Andalusiens und mitten drin Carmen, die schillernde Titelfigur, die erotische Femme fatale, die Abenteuerin, die unangepasste Außenseiterin und anarchistische Freiheitskämpferin.

Die Novelle des französischen Schriftstellers Prosper Merimée über Don José, der wegen seiner törichten Leidenschaft zu einer ungezügelten Zigeunerin vom Militär desertierte und zum Schmuggler und Mörder wurde, lieferte das Sujet für eine der populärsten Opern und ihr französischer Komponist Georges Bizet wurde dadurch weltweit berühmt. Er war zwar nie in Spanien, liebte aber exotische Motive. So enthält die Musik von Bizets „Carmen“ französischen Esprit und spanische Leidenschaft. Denn wer kennt sie nicht, die unsterblichen Opernhits - die berühmte Habanera oder die Arie des Toreador Escamillo.

Carmen in der Regie von Tomáš Pilař kehrt zu der ursprünglichen Erzählung zurück und entdeckt in den einzelnen Charakteren weitere Schichten – die Figuren sind vor allem Menschen völlig unterschiedlicher Milieus. Es handelt sich nicht nur um Carmens unstete und zügellose Liebe, mit welcher sich der eifersüchtige José nicht abfinden kann. Es ist ein Zusammenstoß zweier Welten – der geordneten, ansehnlichen, durch vorgegebene Regeln gebändigten Welt von José und Micaëla und der Welt der Zigeuner und Schmuggler, die von einem Tag in den anderen leben, ohne Gesetz und von augenblicklichen Impulsen beherrscht. Die Welten der beiden Hauptfiguren überschneiden sich plötzlich, ihre Unterschiedlichkeit verursacht Spannungen und Konflikte, was zur völligen Destruktion der beiden führt. Das ewige Spiel von leidenschaftlicher Liebe und rasender Eifersucht endet in Mord.